OHO (1966 - 1971)
Die Gruppe OHO war von 1966 bis 1971 tätig. Ihre Anfänge reichen in das Jahr 1962 zurück, als eine Gruppe der Mittelschüler in Kranj (Marko Pogaènik, M. Cigliè, I. Geister) die Schulzeitschrift Plamenica [Fackelfeuer] (herausgegeben 1963 mit experimentellen Texten, abstrakten Zeichnungen und einem Leitartikel von M. Pogaènik) gründete, die einen Skandal hervorrief und andererseits eine Gruppe avantgardistisch orientierter Künstler in Kranj verband. Als diese Schüler zum Studium nach Ljubljana kamen (1963, Pogaènik - Bildhauerei, Geister - Jura, Cigliè - Regie), verbanden sie sich mit den Literaten und Theoretikern der Zeitschrift Perspektive, um sich nach deren Auflösung 1964 den Zeitschriften Problemi und Tribuna anzuschließen, in denen am 23.12.1966 das Manifest der Gruppe OHO erschienen ist (M. Pogaènik und I. Geister gaben in demselben Jahr auch ein Buch mit dem Titel OHO heraus, dem eine Reihe von OHO-Editionen folgte). Die Gruppe OHO vereinigte in ihrer ersten Phase (als Mitglieder oder Sympathisanten) bildende Künstler (M. Pogaènik, M. Matanoviæ, A. ©alamun), Literaten, Filmkünstler (noch besonders von Bedeutung sind kurze experimentelle Filme), Kritiker und Theoretiker, die ihre jeweiligen Bereiche zu einer reistischen Kreativität intermedial verbanden (der Bereich der bildenden Künste umfasste - auf Filmen und Fotos dokumentierte - Pop-Produkte, Happenings, und Comicstrips sowie erste Installationen). Ende 1968 (in diesem Jahr began die Gruppe in renommierten Galerien auszustellen) schloss sich - in Abwesenheit von M. Pogaènik und I. Geister (die damals ihren Wehrdienst leisteten) - den bildenden Künstlern Toma¾ ©alamun an, der eine direkte Erfahrung von "arte povere" aus Rom übertrug. Nach 1969 gewann im Schaffen der Gruppe die bildende Kunst Oberhand (der Gruppe schlossen sich u.a. D. Nez, D. Dellabernardina und S. Dragan an), der Reismus wurde durch andere Richtungen der zeitgenössischen avantgardistischen Kunst ersetzt (Minimalismus, Prozesskunst). Nach der Rückkehr von M. Pogaènik orientierte sich das Schaffen der Gruppe auf konzeptualistische Projekte um (z.B. sommerliche Freilichtprojekte in der Umgebung von Kranj im Jahre 1969). 1970 wurden die ersten telepathischen Projekte ausgestellt, die Gruppe erregte Aufmerksamkeit in den USA, zog sich aber zur Natur zurück. Am 11.4.1971 wurde in ©empas Dru¾ina [Familie] gegründet, die sich mit der Erforschung der Durchfließung unsichtbarer Weltenergien und der Harmonisierung des Einzelnen mit diesen befasste. Die Arbeit der Gruppe ist in der jüngsten Zeit sehr aktuell geworden, denn sie ist in internationale Retrospektiven wie z.B. Body and the East (Ljubljana, Moderna galerija 1998), Aspekte / Positionen: 50 Jahre Kunst aus Mitteleuropa (Wien, Museum Moderner Kunst 1999), Global Conceptualism: Points of Origin 1950-1980 (New York, Queens Museum 1999), 2000+ Arteast Collection (Wanderausstellung der Moderna galerija 2001/2002) mit einbezogen worden.
