Towards Zero Gravity



Schwere des Körpers

Zoran Mu¹iè / Music (geb. 1909)
Zoran (Anton) Mu¹iè, Antonio Music

Geboren am 12.2.1909 im Dorf Bukovica in der Nähe von Görz (in der meisten einschlägigen Literatur wird als dessen Geburtsort Görz angegeben). Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns wurde sein Vater, der als Lehrer tätig war, nach Völkermarkt (Velikovec) in Kärnten versetzt. Hier besuchte der junge Mu¹iè das Gymnasium, das er in Maribor abschließen konnte. Bevor er die Zagreber Akademie der bildenden Künste immatrikulierte (1929/30-1934), hatte er mehrmals Wien und Prag besucht. Seine Ferien verbrachte er in Dalmatien. Auf Vorschlag des Professors L. Babiæ besuchte er nach dem Diplom Spanien (1935-36). Beim Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges verließ er das Land und hielt sich in Dalmatien (insbesondere auf der Insel Korèula) auf. Die dortige Landschaft und seine Erinnerungen an den Karst als seine Geburtsregion beeinflussten sein künstlerisches Schaffen stark. Einige Male stellte er zusammen mit der Gruppe Neodvisni [Unabhängige] aus. 1943 war er erstmals in Venedig; hierher kam er wieder 1945 und zeitweise lebt er da auch heute. Von 1944 bis 1945 war er im Konzentrationslager Dachau inhaftiert (1970-75 entstand sein erschütternder Zyklus "Nismo poslednji" [Wir sind nicht die Letzten]). Aufmerksamkeit fand er 1948 in der Biennale Venedig (hier erhielt er auch mehrere Preise, und zwar 1950, 1956 und 1960; 1984 hatte er eine selbständige Ausstellung), was ihm die Tür nach Rom (wo er die Landschaft in der Umgebung von Siena, ein neues starkes Motiv in seinen Werken kennen lernte) und in die Schweiz öffnete. 1952 hatte er als Premio-Parigi-Preisträger (Verleihung in Cortina) seine erste Ausstellung in Paris; der Vertrag mit der Galerie de France ermöglichte ihm seine Niederlassung in dieser Stadt und Kontakte zur Ecole de Paris (1960 siedelte er in ein ruhigeres Pariser Viertel um; 1970 erhielt er die Auszeichnung Ritter der Kunst, die höchste französische Auszeichnung für Künstler, und wurde 1990 zum Ritter der Ehrenlegion geschlagen). In den Siebziger Jahren entstand sein neuer Landschaftszyklus, gefolgt vom Venedig-Zyklus (1981-82) und dem Zyklus der Dombauten. Die meisten Werke aus der jüngsten Zeit sind die Bildnisse seiner Frau Ida und Selbstbildnisse. Mu¹iè ist ein international anerkannter Maler, dessen Werke weltweit in verschiedene Sammlungen aufgenommen worden sind. Weltweit werden auch zahlreiche Retrospektiven seines künstlerischen Schaffens veranstaltet (darunter 1985 im Museo Correr in Venedig, 1988 im Centre Pompidou in Paris, 1992 in Rom und Mailand, 1995 im Pariser Grand Palais, 1997 in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main, 1999 in Klosterneuburg). In Slowenien bekam er 1979 den Jakopiè-Preis und 1981 den Großen Ehrenpreis der 14. Internationalen Grafikbiennale Ljubljana. Seit 1981 ist er auswärtiges korrespondierendes Mitglied der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste und seit 1990 ausländisches korrespondierendes Akademiemitglied. 1991 wurde er mit dem Pre¹eren-Preis für das Lebenswerk ausgezeichnet. Am 6.9.1991 wurde im renovierten Schloss Dobrovo in Gori¹ka Brda eine ständige Sammlung seiner Grafikwerke eröffnet. Er beschäftigt sich mit Malerei, Grafik, Zeichnung; er wirkte auch bei einigen Wandverzierungen (Fresken, Mosaiken) mit.